Jo van Nelsen: „Ginster“ – Ein Tongemälde des 1. Weltkrieges

Athmospärische Szenen, untermalt mit Tondokumenten direkt aus dem Trichtergrammophon!

„ICH VERSTEHE NICHTS VON KRIEGEN – LASSEN SIE MICH FORT!“
Der Beginn des I. Weltkrieges in Siegfried Kracauers Roman „Ginster“ (1928)

Mit fast kabarettistischem Blick lässt Kracauer in seinem Roman den titelgebenden Anti-Helden Ginster auf die deutsche Gesellschaft des Jahres 1914 schauen, die sich zum Kampf rüstet. Da hagelt es große Sätze aus dem Munde kleiner Männer, und die Aufgeregtheit vor dem Neuen bricht in die fast biedermeierliche Behaglichkeit deutscher Wohnstuben ein.

Die teils stark autobiografischen Passagen aus Kracauers Erstlingsroman, die Jo van Nelsen für diesen eindrücklichen Abend ausgewählt hat, werden atmosphärisch verstärkt durch zeitgenössische Musik – und zwar direkt aus einem originalen Trichtergrammophon!

Knackige Märsche und gefühlvolle Männerchöre, die die Schönheit des deutschen Rheins besingen, treffen auf den Stil der „Neuen Sachlichkeit“, den Kracauers Roman so besonders reizvoll macht.

Ein akustisches Erlebnis der besonderen Art, das man nicht verpassen sollte!

Die Lesung entstand anlässlich der populären Reihe „Frankfurt liest ein Buch“, die Kracauers Roman 2013 wieder einer größeren Leserschaft zugänglich machte.


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Künstlersteckbrief
Jo van Nelsen (© Katrin Schander)
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